Großstadt Fulda bringt keinen Mehrwert

02.12.2019

Im Zusammenhang mit der Diskussion über eine Fusion der Stadt Fulda mit Petersberg, Künzell und Eichenzell erklären Kreisvorsitzender Mario Klotzsche, die Vorsitzende des FDP Stadtverbandes Fulda Sibylle Herbert und der Vorsitzende des FDP Ortsverbandes Petersberg-Künzell, Jürgen Plappert:

„Wir Freie Demokraten sind uns einig. Die aktuelle Diskussion über eine Fusion der Stadt Fulda mit den Gemeinden Peterberg, Künzell und Eichenzell bringt die Stadtregion und den Landkreis Fulda nicht voran. Wir sind in der Region gut aufgestellt mit einem erfolgreichen Oberzentrum Fulda und wirtschaftlich gesunden Gemeinden im Umland, die ihren eigenen Charakter und ihre eigene Identität bewahren können und sollen. Welchen Nutzen hätten die Bürgerinnen und Bürger in einer Großflächenstadt Fulda, die sich über 25 Kilometer von Lüdermünd im Norden bis Zillbach im Süden ausdehnt?“

„Wir wollen keine zentralistischen Verwaltungsstrukturen, in denen die Bürgerinnen und Bürger nur eine anonyme Nummer sind. Die Stadt Fulda hat jetzt schon 24 Stadtteile, Petersberg besteht aus 6 Ortsteilen, Künzell erstreckt sich über 9 Ortsteile und Eichenzell besteht aus 11 Ortsteilen. Das zeigt, die Region zeichnet sich eben nicht durch eine starke Konzentration aus, sondern die Stadt Fulda und die Gemeinden im Umland leben von der Vielfältigkeit der Orte, wo man sich kennt, für einander Verantwortung übernimmt und vor Ort selbst entscheidet, was das Beste ist.“

„Befragt man Fachleute ergibt sich klar, dass die Überschreitung der 100.000 Einwohnermarke einer Flächenstadt Fulda nur eine wirkliche Veränderung mit sich bringen würde, die Anhebung der Besoldungsstufen für den hauptamtlichen Magistrat. Fulda ist bereits Oberzentrum, mehr geht nicht. Die Ansiedlung von Unternehmen richtet sich nicht nach der 100.000 Einwohnergrenze, sondern es geht hier schlicht auf gute Standortbedingungen an. Die Gemeinde Eichenzell hat das mit dem Industriepark Rhön eindrücklich bewiesen.“

„Für die Menschen in der Stadt Fulda und dem Landkreis hätte eine solche Fusion keinen Vorteil. Noch unsinniger sind die Bestrebungen eine fusionierte Flächenstadt Fulda kreisfrei zu machen. Wir brauchen nicht mehr Verwaltung und mehr Behörden, sondern eine Struktur, die möglichst nah an den Bürgern ist. Bürgernähe und das Verständnis von der Situation vor Ort sind wichtiger, als die Schaffung zusätzlicher bürokratischer Strukturen.“

„Statt durch Übernahmepläne und Großspurigkeit das Verhältnis zu den Gemeinden Petersberg, Künzell und Eichenzell zu belasten, sollten sich die Fusionsbefürworter mit den drängenden Problemen in der Region beschäftigen, beispielsweise dem Mangel an Fachkräften, dem Wohnungsbau, dem Ausbau der Glasfasernetze und der Förderung von jungen Gründern und mittelständischen Unternehmen in der digitalen Welt von morgen.“