Windpark Borkum bleibt wirtschaftliches Risiko

11.06.2019

Klotzsche (FDP): Rhönenergie soll Ausstieg prüfen

Zu dem Windpark Borkum, an dem der Fuldaer kommunale Energieversorger Rhönenergie beteiligt ist, schreibt Mario Klotzsche, Kreisvorsitzender der Freien Demokraten in Fulda. „Die Wirtschaftszahlen für den Offshore-Windpark Borkum, an dem die Rhönenergie über den kommunalen Verbund „Trianel“ beteiligt ist, waren auch im Jahr 2017 deutlich unter den Erwartungen. Im Jahresabschluss schreibt die Geschäftsleitung: „Die Winderträge sind im vergangenen Jahr hinter den Erwartungen der Wirtschaftsplanung zurückgeblieben. Vor allem die erste Jahreshälfte sowie der Beginn der zweiten Jahreshälfte waren geprägt von längeren außerordentlich langen Schwachwindphasen.“ Der Jahresfehlbetrag liegt mit 9,5 Millionen Euro deutlich unterhalb der in der Wirtschaftsplanung angenommenen Ziele. Ursprünglich war ein Überschusses von 25,8 Millionen Euro geplant. Schon im Vorjahr hatte der Windpark einen massiven Fehlbetrag von 30 Millionen Euro erwirtschaftet, obwohl zuvor ein Überschuss von 22 Millionen Euro kalkuliert war. Das zeigt, die Verluste verstetigen sich. Die Geschäftsleitung rechnet auch in den kommenden Jahren mit erheblichen wirtschaftlichen Risiken, da aufgrund des Zubaus weiter Windparks im Umfeld sogenannte Verschattungseffekte den Ertrag zusätzlich mindern können.“ Klotzsche weiter: „Wir bleiben angesichts der bestehenden wirtschaftlichen Probleme des Windparks und der wenig optimistischen Perspektiven bei unserer Empfehlung aus den vergangen Jahren, nämlich den Ausstieg aus dem Projekt zu prüfen. Die Stadtwerke Flensburg hatten sich bekanntlich schon zuvor verabschiedet. Windkraft ist und bleibt ein riskantes Geschäft. Auch eine feste Einspeisevergütung schützt nicht vor den Launen der Natur.“ Klotzsche weiter: „Nicht nur die Windkraft macht Sorgen, sondern auch das Kohlekraftwerk Lünen, an dem die Rhönenergie beteiligt ist. Der Fehlbetrag des milliardenschweren Kraftwerks lag in 2017 bei 52 Millionen Euro. Im Vorjahr wurde ein Fehlbetrag in Höhe von über 23 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Verluste aus dem Kohlekraftwerk werden durch Abnahmeverträge auf die beteiligten Stadtwerke, dazu zählt auch die Rhönenergie, umgewälzt.“
Klotzsche abschließend: „Die Rhönenergie bzw. die ÜWAG hat sehr viel Geld in milliardenschwere Kraftwerksprojekte außerhalb der Region investiert, die sich nun als Klotz am Bein erweisen und durch dauerhafte Verluste zu einer Belastung führen. Leider wurden Risiken, auf die frühzeitig hingewiesen wurde, nicht ernst genommen. Stattdessen wurden traumhafte Renditen versprochen. Wir empfehlen den Gremien von Landkreis und Stadt Fulda diese Beteiligungen schrittweise abzubauen und den Fokus stattdessen auf die Region Osthessen und den Ausbau der Netze und Infrastruktur zu legen. Die Stärke eines regionalen Versorgers liegt in seiner Verankerung vor Ort. Dort sollte auch in Zukunft der Schwerpunkt liegen.“
V.i.