Mobilitätslösungen für Fuldaer-ÖPNV
Wie der ÖPNV der Zukunft genau aussehen wird ist ungewiss. Werden autonom fahrende und per App bestellbare Shuttles das starre Busnetzsystem ablösen? In Feldversuchen hat die Automatisierung des Nahverkehrs bereits begonnen. Laut einer Befragung des Digitalverbandes Bitkom können sich knapp zwei Drittel vorstellen, autonome Fahrdienste wie selbstfahrende Privat-Pkws, Taxen oder Mini-Shuttle-Busse zu nutzen. Doch bis es soweit ist, wird wohl noch eine Dekade ins Land gehen, schätzen Experten.
Einführung eines „Fulda-Hopper-Angebotes“ (Fahrplanwechsel 12/2023)Für Fulda jedenfalls sollen ab 2024 per App bestellbare Kleinbusse den ÖPNV ergänzen. Das wurde gestern im Ausschuss für Digitalisierung, Wirtschaft und Verkehr für die 3. Umsetzungsstufe zur 3. Fortschreibung des Nahverkehrsplans (NVP) beschlossen.
Nach einem Antrag der FDP-Fraktion richtet sich das per App buchbare Angebot (On-Demand) nach dem tatsächlichen Mobilitätsbedarf der Stadtbewohner und fährt ohne starren Fahr- oder Zeitplan. Der von der FDP getaufte „Fulda-Hopper“ soll Fahrgäste mit ähnlichen Routen mit Hilfe eines intelligenten Algorithmus automatisch zu Fahrgemeinschaften bündeln und diese gemeinsam befördern können.
Digitalisierung des AST (Fahrplanwechsel 12/2022)„Das dafür benötigte Buchungs- und Abrechnungssystem soll bereits 2023 in den AST-Taxen eingesetzt werden. Die dort gesammelten Erfahrungen fließen dann in das Angebot des Fulda-Hopper ein“, erklärt der Ausschussvorsitzende Helge Mühr (FDP).
Einführung von Bürgerbus-Angeboten im Fuldatal und Rodetal (Fahrplanwechsel 12/2022)
Auf Antrag der CDU-Fraktion besteht für das Fuldatal und Rodetal jetzt die Möglichkeit Bürgerbusse einzusetzen, sofern die Ortsbeiräte dies wünschen und sich ein Betreiberverein findet. In diesem Falle würde die Stadt Fulda zwei Kleinbusse (9 Sitzer) beschaffen und für die Unterhaltung und Pflege sorgen. „Mit den Kleinbussen können dann nachfrageorientiert flexibel buchbare Fahrten, insbesondere für Seniorinnen und Senioren, durchgeführt werden“, erklärte der Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos).
Kontinuierliche Erhebung von Fahrgastdaten (ab 2023)
Darüber hinaus wird es künftig eine kontinuierliche Erhebung von Fahrgastdaten geben. Dafür wird ein automatisiertes Fahrgastzählsystem (Infrarotschranken) in den Linienbussen des Stadtbusverkehrs eingebaut, mit welchen bei sämtlichen Fahrten und an allen Haltestellen die Fahrgastein- und –ausstiege anonym erfasst werden. Die dadurch optimier- und objektivierbare Datenlage, bezüglich der Nutzung und Auslastung der Linienbusse inkl. Schülerverkehr, dient dann der bedarfsgerechteren und an Kenndaten orientierten Weiterentwicklung des ÖPNV-Angebotes. Es entfallen dann auch die aufwendigen und kostenintensiven Fahrgastzählungen mit Zählpersonal.
Ausbau der Fahrplanauskunft am Busbahnhof „Stadtschloss“ zu einer Mobilitätszentrale (2023 / 2024)
Zudem wird die Fahrplanauskunft/Fahrscheinverkauf am Busbahnhof „Stadtschloss“ zu einer Mobilitätszentrale nach RMV-Standard umgebaut. Die Kunden werden dann innerhalb des Gebäudes bedient und müssen nicht draußen „am Schalter“ stehen.
Fahrgastinformation in den Fahrzeugen (Fahrplanwechsel 12/2023)
Auch die Fahrgastinformationen in den Linienbussen soll verbessert werden. Hierzu soll neben der Anzeige der nächstfolgenden Haltestellen künftig auch auf Umsteigemöglichkeiten zu anderen Buslinien des Stadtbus- und Landkreisverkehrs, im Bereich ZOB möglichst auch zum Schienenverkehr, hingewiesen werden.
Ausbau Haltestellen mit DFI
Unabhängig von der Umsetzungsstufe 3 des NVP wird der barrierefreie Ausbau von Haltestellen sowie die Ausstattung der Haltestellen mit dynamischen Fahrgastinformationsanzeigen (DFI) weiter fortgeführt.