Kitas zeitnah öffnen
Im Zusammenhang mit der neuen Corona-Verordnungen und den Auswirkungen auf die Kinderbetreuung erklärt Mario Klotzsche, Kreisvorsitzender der Freien Demokraten:
„In allen Bereichen normalisiert sich das Leben. Der Virus ist zum Glück unter Kontrolle. Erste Bundesländer wollen Corona-Verordnungen bereits auslaufen lassen. Was wir bei den Kitas erleben, geht aber gar nicht. Nach der Wirtschaftskrise droht eine Bildungskrise. Immer mehr Familien sind in Not, weil ihre Kinder weiterhin nicht ihre Kita besuchen dürfen. Viele Eltern haben schon ihren Urlaub aufgebraucht, um die Betreuung ihrer Kinder sicherzustellen. Wir wollen, dass alle Eltern, die einen gesetzlichen Betreuungsanspruch haben, ihre Kinder endlich auch in ihre Einrichtung bringen dürfen. Wenn das aus räumlichen oder personellen Gründen nicht geht, dann soll zumindest für jeden eine zeitweise Betreuung sichergestellt werden. Nach der jüngsten Verordnung von Sozialministers Kai Klose (Grüne), bleiben die Kitas für die meisten Kinder jedoch weiter geschlossen. Nur Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen sowie Kinder die besonderen Förderbedarf haben, sollen in die Kitas gehen dürfen. Das ist nicht in Ordnung.“
Klotzsche weiter: „Klose verkündet ständig neue Termine. Eltern haben keine Planungssicherheit und werden zwischen Beruf und Kinderbetreuung aufgerieben. Er redet auch nicht mit den Trägern und den Kommunen. Vor Ort weiß keiner genau, wie die Vorgaben des Landes binnen weniger Tage nun umgesetzt werden sollen. Wochenlang blieb das Ministerium tatenlos. Es fehlen verbindliche Vorgaben für Hygienepläne und angepasste pädagogische Konzepte. Für jeden Salzstreuer in einer Pizzeria hat das Land Vorschriften erlassen. Erzieherinnen und Erzieher, Eltern und Kommunen werden bei den Kitas dagegen allein gelassen und sollen die Verantwortung für Regeln übernehmen, die nicht eindeutig sind.“
„Die Stadt Rodgau im Landkreis Offenbach zeigt, dass es möglich ist, für alle Eltern Betreuungsangebote zu machen und Gesundheitsschutz sicherzustellen. Dazu wäre es aber auch wichtig Erzieherinnen und Erzieher regelmäßig auf Corona zu testen. Die Kosten dafür muss das Land übernehmen. Experten der „Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene“, des Verbandes der „Kinder- und Jugendärzte in Deutschland“ und andere fordern eine zeitnahe vollständige Wiedereröffnung der Kitas und Grundschulen. Deshalb muss mit Hochdruck an Lösungen gearbeitet werden, wie wir wieder in den Normalbetrieb kommen.“
Klotzsche abschließend: „Außerdem müssen jetzt Land, Landkreis und Kommunen sicherstellen, dass die üblichen Schließzeiten der Kitas in den Ferien ausgesetzt werden. Schon jetzt stehen viele Eltern mit dem Rücken zur Wand und haben alle Urlaubstage aufgebraucht. Deshalb darf es zu den üblichen Kita-Schließungen in den Sommerferien so nicht kommen. Wir haben eine besondere Situation und die Betreuungsangebote müssen darauf reagieren. Wir werden im Kreistag beantragen, dass sich der Landkreis als Jugendhilfeträger sowie die Gemeinden und Träger an einen Tisch setzen und Lösungen entwickeln, wie auch in den Ferien ein ausreichendes Betreuungsangebot sichergestellt werden kann. Dabei können Kooperationen zwischen Gemeinden und Trägern helfen, etwa wenn Räume oder Personal fehlen sollte.“