Klotzsche: Corona-Testverfahren überprüfen, Klarheit bei Ct- Werten schaffen

27.01.2021
  • Corona Testverfahren im Landkreis Fulda

Mario Klotzsche, Kreisvorsitzender der Freien Demokraten, erklärt im Kreisvorsitzender Zusammenhang mit der Berichterstattung der Fuldaer Zeitung über die Corona-Testpraxis im Landkreis Fulda: „Der Landkreis Fulda gehört zu den TOP-6 Corona-Hotspots in ganz Deutschland. Aufgrund der hohen Inzidenz gelten verschärfte Beschränkungen, beispielsweise die nächtliche Ausgangssperre. Für Corona positiv getestete Menschen ergeben sich außerdem weitere Belastungen wie die Quarantäne.“

„Eine mögliche Ursache für die sehr hohen Corona-Fallzahlen und die ausgewöhnlich hohe Positivquote der Corona-Tests im Landkreis Fulda könnte in der Art und Weise liegen, wie die Testergebnisse bewertet werden. Konkret geht es darum, ab wann ein Patient als positiv oder als negativ eingestuft wird.“

„Bei einem PCR-Test wird ein sogenannter Ct-Wert ermittelt. Nach der Höhe dieses Wertes richtet sich die Einstufung, ob ein Menschen als ‚positiv‘ oder als ‚negativ‘ gilt. Fatal ist, dass es dafür keine einheitliche Vorschrift gibt. Ein hoher Ct-Wert bedeutet, dass der Coronavirus kaum nachgewiesen werden konnte. Wir können nicht akzeptieren, dass zum Beispiel in Frankfurt alle Patienten mit einem Ct-Wert von über 30 als negativ eingestuft werden und im Landkreis Fulda das MVZ Osthessen den selben Patienten mit dem gleichen Ct-Wert als positiv deklariert.“

Klotzsche weiter: „Laut Informationen der Fuldaer Zeitung stuft das MVZ Osthessen alle Corona-Tests bis zu einem Ct-Wert von 45 als positiv ein. Dadurch wird die Zahl der Coronainfizierten gegenüber anderen Kreisen künstlich erhöht. Wir sind nicht infektiöser, hier werden die Messergebnisse nur anders interpretiert. Das würde auch erklären, warum im Landkreis Fulda auffällig wenig coronainfizierte Menschen tatsächlich erkranken.“

Klotzsche abschließend: „Wir brauchen umgehend verbindliche, bundeseinheitliche Vorgaben für die Bewertung von Ct-Werten. Es kann nicht sein, dass derselbe Patient im Vogelsbergkreis als gesund eingestuft wird und bei uns als coronainfiziert. Das Gesundheitsamt sollte seine Bewertungspraxis überprüfen und künftig ähnliche Maßstäbe ansetzen, wie in anderen Kreisen üblich. Künstliche erhöhte Infektionszahlen sorgen für unnötige Einschränkungen bei den betroffenen Menschen. Dadurch fehlen dem Gesundheitsamt aber auch Ressourcen, um die Kontaktnachverfolgung bei wirklich infizierten Menschen sicherzustellen.“