Landkreis muss Impfstrategie vorbereiten – Bürger frühzeitig informieren
Im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie erklärt Mario Klotzsche, Vorsitzender der Freien Demokraten im Kreistag Fulda: „Die Kreisverwaltung mit dem Gesundheitsamt muss jetzt damit beginnen, Impfungen vorzubereiten. Erste Bundesländer rechnen damit, dass wir in Deutschland in vier Wochen starten können. Wir stehen vor den Wintermonaten. Das macht die Lage nicht einfacher. Es muss jetzt geklärt werden, wer die Impfungen durchführt und wie viele Ärzte und medizinischen Personal vorfügbar sind. Außerdem muss geklärt werden, wie die niedergelassen Hausärzte und die Krankenhäuser, insbesondere das Klinikum Fulda, eingebunden werden sollen. Beim Corona-Testzentrum am Klinikum haben wir gesehen, wie schwierig es ist, schnell die Dinge gut zu organisieren, wenn viele Menschen kommen.“
Klotzsche weiter: „Die Impfungen werden eine noch viel größer Herausforderung, als die Durchführung der Corona-Tests. Es geht um die Impfung von mehr als 100.000 Menschen allein im Landkreis Fulda. Woher kommen die Ärzte und Krankenschwestern? Wir befürworten jetzt Mediziner im Ruhestand zu bitten, sich zu melden und Kontaktdaten zusammenzustellen. Wo sollen die Impfungen stattfinden? Wird an wenigen zentralen Orten geimpft oder soll die Verteilung über ausgewählte Praxen im Kreisgebiet erfolgen? Sind alle notwendigen medizinischen Ausrüstungen vorhanden? Ich erinnere nur daran, dass wir vor Kurzem noch einen akuten Mangel an Masken selbst in Krankenhäusern hatten. Neben der Abgabe in Praxen oder Krankenhäusern brauchen wir auch mobile Impfteams, die gezielt in die Pflegeeinrichtungen gehen und besonders gefährdete Menschen schnell mit der Schutzimpfung versorgen. Es müssen zuerst die Menschen geimpft werden, die besonders gefährdet sind.“
„Sollte der Impfstoff der Firma Biontech zum Einsatz kommen, von dem der Bund bekanntlich viele Millionen Dosen bestellt, dann gibt es große logistische Herausforderungen. Der Impfstoff muss bei minus 70 Grad transportiert und gelagert werden. Er muss sehr schnell verimpft werden, weil er leicht verdirbt. Wo haben wir im Landkreis überhaupt die Möglichkeiten und Kapazitäten große Mengen bei solchen Verhältnissen zu lagern?“
Klotzsche weiter: „Neben der Organisation müssen Informationen über das Impfen wichtiger Teil der Impfstrategie sein. Wir wollen, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen, weil damit das Risiko für alle sinkt. Dafür müssen die Bürgerinnen und Bürger aber gut über alle Eigenschaften und mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Es gibt immer Menschen, die eine Impfung nicht gut vertragen und danach ärztlich behandelt werden müssen. Alle Ärzte, vor allem Hausärzte, müssen informiert werden, um ihre Patienten gut beraten und versorgen zu können.“
„Ich weiß, dass viele Menschen im Gesundheitsamt, in den Krankenhäusern und bei Hilfseinrichtungen sehr engagiert arbeiten. Mit den Impfungen kommt noch einmal eine große Belastung auf unsere Region zu, denn für eine erfolgreiche Bekämpfung von Corona sind am Ende wir vor Ort zuständig. Auch deshalb haben wir für die nächste Kreistagssitzung einen Antrag dazu gestellt.“