Lenders: Wie Wohnungspolitik den Ländlichen Raum stärken kann
MdL Jürgen Lenders hat sich letzte Woche mit der Präsidentin des BDA, Susanne Wartzeck (Dipperz), zu einem digitalen Austausch zu den Themen Wohnungsbau aus kommunaler Sicht und Stärkung des Ländlichen Raumes getroffen.
LENDERS kommentiert: „Wir Deutschen sind ein Volk der Mieter. Ein zu großer Teil des Einkommens muss für die Miete aufgebracht werden. Das nimmt den Menschen die Freiheit, Entscheidungen über ihre Alltagsausgaben zu treffen. Instrumente zur Eindämmung der Mietkosten wie die Mietpreisbremse funktionieren nachweislich nicht – vielmehr benötigen wir mehr Wohnraum. Eine Möglichkeit wäre, mehr zu bauen – idealerweise durch Innenverdichtung. Dafür müssen Baubremsen wie die Milieuschutzsatzungen und politische Vorschriften in der Bauordnung abgeschafft werden. Noch besser wäre es, mehr Menschen dorthin zu bringen, wo es freie Häuser und Wohnungen gibt: in die Ländlichen Räume.“
Lenders und Wartzeck waren sich einig, dass dies aber nur durch einen deutlich schnelleren Ausbau der digitalen Infrastruktur gelingen wird. Dann aber gebe es in den Ländlichen Räumen einen sehr interessanten Bestand an Wohnungen. Hier stehen nicht historische Fachwerkhäuser im Fokus, sondern vielmehr Ein- und Mehrfamilienhäuser aus den 1960er und 1970er Jahren, die aber leider ihre hohe Attraktivität erst auf den zweiten Blick enthüllen.
Lenders: „Hier sind auch die Gemeinden und Landräte gefordert. Sie müssen dem Wunsch der Menschen, auf dem Land zu leben, entgegenkommen, indem sie vorhandene Immobilien entsprechend präsentieren. Idealerweise auf einem Open Data (Immobilien) Portal, wo Interessierte auch leicht Informationen finden zum Stand der Digitalisierung, Anzahl der freien Kitaplätze, den genauen Fahrtzeiten zu den nächsten weiterführenden Schulen sowie über Jobs und Fähigkeiten, die in der Gemeinde fehlen, aber gewünscht wären. Für die Immobilien selbst muss ein Wertgutachten eingeholt worden sein. Und vielleicht gibt es ja auch alleinstehende ältere Menschen, die ihr Haus gerne gegen eine kleine Wohnung vor Ort tauschen würden. Auch das müsste organisiert werden.“