Was in Menschen steckt

21.09.2020

MdL Jürgen Lenders hat diesen Monat die Caritas Werkstätten in Fulda besichtigt und sich dort mit der Werkstattleiterin Melanie Odenwald, Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch und Vorstandsmitglied Ansgar Erb ausgetauscht.

In den Werkstätten führen 240 Mitarbeiter – u.a. in den Bereichen Industriemontage, Verpackung, Metallbearbeitung, Garten- und Landschaftspflege sowie Näherei – Aufträge der (regionalen) Wirtschaft aus. Wichtig bei der Arbeit sind aber immer auch die sozialen Kontakte. Aber genau diese waren corona-bedingt lange sehr eingeschränkt und sind es teilweise bis heute. Nachdem zeitweise nur noch ein Mitarbeiter in den Werkstätten vor Ort war, konnten die Arbeitsabläufe inzwischen wieder aufgebaut werden. Jetzt aber fehlen die Aufträge.

Lenders: „Die Caritas-Werkstätten müssen sich wie jedes andere Unternehmen auch am Markt beweisen. Dies ist der Leitung der Werkstätten in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern in den letzten Jahren sehr gut gelungen. Die aufgebauten hervorragenden Strukturen werden helfen diese kritische Zeit zu überstehen. Aber klar ist auch, dass sich die Wirtschaft bald wieder erholen muss, damit auch die Aufträge zurückkommen.“

Dies ist umso wichtiger, da durch die Integration von Menschen mit Handicap in Arbeitsabläufe deren Selbstbewusstsein und Autonomie wächst. Nicht selten gelingt es Mitarbeitern der Caritas-Werkstätten, Fuß im normalen Arbeitsmarkt zu finden. 

Lenders: „Hier wachsen Menschen an Herausforderungen und merken: ‚Ich kann das ja!‘ Dass der Sprung in den ersten Arbeitsmarkt gar kein so gewaltiger sein muss, wird deutlich, wenn die Produktionsstätten der Auftraggeber besucht werden. Mir wurde berichtet, dass die hiesigen Menschen mit Behinderung ganz selbstbewusst und fachkundig mit den Arbeitern der anderen Betriebe gefachsimpelt hätten. Das finde ich wunderbar.“