Wechsel an der Spitze des FDP-Stadtverbandes Fulda – Ramona Sachtleber übernimmt den Vorsitz von Sibylle Herbert
Nach über zehn Jahren an der Spitze der FDP Fulda und fast einem Vierteljahrhundert ehrenamtlichem kommunalpolitischem Engagement für Stadt und Kreis Fulda hat Sibylle Herbert nicht mehr für den Vorsitz im Stadtverband der Freien Demokraten kandidiert. In mehreren Reden wurde ihre Leistung für die Partei, aber vor allem auch für die Stadt Fulda gewürdigt. Zehn Jahre hat sie die FDP im Magistrat vertreten. Insbesondere im Bereich Kunst und Kultur sowie Bildung hat sie Akzente gesetzt.
Herbert kann in ihrem Rechenschaftsbericht auf eine stark gewachsene Mitgliederzahl und einen finanziell soliden Stadtverband zurückschauen. „Besonders freu ich mich über die vielen jungen Menschen, die den Weg zu uns gefunden haben und aktiv in der Partei mitarbeiten. Ebenso über die gute Zusammenarbeit der Liberalen in Stadt, Umlandgemeinden und Landkreis. Mit Jürgen Lenders haben wir zum ersten Mal ein Mitglied der Fuldaer Liberalen im Bundestag. Bei den Koalitionsverhandlungen mit CDU und CWE im Anschluss an die letzte Kommunalwahl konnten wir viele Zukunftsthemen aus unserem Programm Fulda21 in den Vertrag hineinverhandeln – wie eine jüdische Begegnungsstätte am Platz der ehemaligen Synagoge, den Fulda-Hopper oder eine ICE-City Fulda. Das wollen wir als Team weiter anschieben und als Ideenfabrik für Fulda fungieren.“
Zu Nachfolgerin von Herbert wurde Ramona Sachtleber gewählt. Die Angestellte, die auch dem Fuldaer Kreistag als Beigeordnete angehört, möchte Frauen ermutigen, sich mit ihren Perspektiven und Vorstellungen in die FDP einzubringen. Wichtig ist ihr dabei eine attraktive Innenstadt für Handel, Gastronomie und Tourismus.
Mit zwei Stellvertretern – Dr. Amin Aschdjai-Benissi und Dr. Sebastian Koch – sowie gleich sieben Beisitzern – Antonia Pabian, Sibylle Herbert, Thomas Leucht, Niklas Mathes, Kurt-Dirk Melchiors, Mario Schneider, Klaus von Rhein – ist der Stadtverband breit wie nie aufgestellt. Tillmann Bock wurde als Vertreter der Julis in den Vorstand kooptiert. Gedankt für ihr langjähriges Engagement wurde den nach der Kommunalwahl ausgeschiedenen Mandatsträgern Thilo E. Sprengel und Klaus von Rhein.
Mehrere Redner wie der Kreisvorsitzende Mario Klotzsche oder der Stadt-Fraktionsvorsitzende Michael Grosch strichen die Übernahme von Verantwortung für Stadt und Region durch die Freien Demokraten heraus. Durch Übernahme der Vorsitze im Ausschuss für Digitalisierung, Wirtschaft und Verkehr in der Stadt durch Helge Mühr und im Kreistag durch Mario Klotzsche habe man einen Gestaltungsauftrag übertragen bekommen, um u.a. die Ideen der Fuldaer Zukunftsstudie umzusetzen.
Verantwortung wolle man auch für Europa übernehmen. Der neue Europa-Beauftragte Arndt Macheledt betonte, gerade die FDP als Partei der Freiheit müsse zu Entwicklungen wie in Ungarn oder Polen klar Stellung beziehen.
MdB Jürgen Lenders griff abschließend einen Ausdruck von Helge Mühr auf, dass die FDP seit jeher für einen „anderen Stil stehe“. Die offene Debatte habe bei den Freien Demokraten einen hohen Stellenwert, nicht jedes Wort würde gleich auf die Goldwaage gelegt und die Ideen und Ansichten der Anderen würde auch nicht reflexhaft zurückgewiesen, sondern als Diskussionsbeiträge ernst genommen. Nur so könne man gute Politik für das Wohl der Allgemeinheit machen.